„WIR NEHMEN ÖKOLOGISCHEN ANBAU ERNST – UND AUCH JEDEN EINZELNEN MENSCHEN.“
Ein freundlicher Laden in ländlichem Ambiente. Frische Backwaren, Obst und Gemüse. Leckereien liebevoll in Regalen drapiert. Die Atmosphäre ist herzlich – hier will man gern einen Moment länger bleiben.
Willkommen im Bioladen des Kiebitzhofs. Bioland-Eier von zufriedenen Hühnern, Gemüse, das ebenfalls nach Bioland-Richtlinien angebaut und geerntet wird und handgeknetetes Biobrot: All das und noch viel mehr gibt es auf dem Kiebitzhof. Verkauft werden die Produkte nicht nur im eigenen Bioladen. Das Gemüse wird auch zum Teil zu Convenience-Produkten in hochwertiger Biolandqualität weiterverarbeitet und ist bundesweit als Fruchtaufstrich, Sauce oder Chutney in den Regalen der Biomärkte zu finden.
Vor über zwanzig Jahren startete der Kiebitzhof mit einem kleinen Verkaufswagen. Wenige Jahre später eröffnete der Kiebitzhofl aden, der selbst produzierte Lebensmittel verkaufte. Das Geschäft lief gut: 2007 musste der Laden vergrößert werden und aus dem Kiebitzhof wurde offiziell ein Inklusionsunternehmen.
Heute ist der Kiebitzhof-Bioladen, mit seinen 15 Mitarbeitenden, Teil eines Inklusionsunternehmens, das mit mittlerweile 90 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit Behinderungen in den Bereichen Garten- und Landschaftsbau, Verpackung, Hausmeister-Service und Transport sowie Logistik tätig ist. Inklusion ist für die Unternehmensführung strategischer Erfolgsfaktor und für die Mitarbeitenden selbstverständlicher Teil des Alltags. Jeder der hier arbeitet, leistet seinen Beitrag zum Erfolg.
„Für jeden muss sich Inklusion gut und richtig anfühlen!“
Ich bin Aysel Aslan, bin 42 Jahre und lebe in Gütersloh. Ich arbeite als Erzieherin in einem integrativen Kindergarten. Zusammen mit meiner 5-jährigen Tochter Lica kaufe ich oft auf dem Kiebitzhof ein.
Wie sind Sie auf den Kiebitzhof aufmerksam geworden?
Über einen Freund, der hier vor 15 Jahren gearbeitet hat. Mir war schon immer wichtig, dass Menschen gleichwertig behandelt werden. Durch meine Ernährungsumstellung hin zu gesunder, bewusster Ernährung habe ich dann auch den Bioladen des Hofes für mich entdeckt. Zunächst habe ich hier vor allem Getreidekörner für meine Getreidemühle gekauft und dabei die Vielfalt des Sortiments entdeckt. Ich war überrascht. Mittlerweile kaufe ich hier alle Produkte. Brot, Obst und Gemüse bis hin zu den Eigenprodukten. Der Waldkindergarten, in den meine Tochter geht, ist hier ganz in der Nähe. Und jetzt ist der Kiebitzhof unser „Stamm-Supermarkt“!
Wieso kaufen Sie auf dem Kiebitzhof ein?
Ich kaufe sehr bewusst ein, um Nachhaltigkeit und soziale Einrichtungen zu fördern. Hier auf dem Kiebitzhof gefällt mir besonders der ganzheitliche Aspekt: Das Obst und Gemüse wird nachhaltig biologisch angebaut und gleichzeitig finden Menschen mit Beeinträchtigung eine Arbeitsmöglichkeit. Meine Tochter lernt hier, keine Berührungsängste zu haben. Als sie noch ganz klein war, haben wir bei Spaziergängen den Mitarbeitern auf den Feldern bei der Arbeit zugesehen. So ist der erste Kontakt entstanden. Hier kann sie lernen, dass Menschen mit Behinderungen einfach zu uns gehören.
Was ist Ihnen als Kundin wichtig?
Mir ist wichtig, dass die Menschen hier gut behandelt werden und dass sie für das, was sie hier leisten, uneingeschränkte Wertschätzung erfahren. Unabhängig davon, ob es sich um einen Menschen mit oder ohne Behinderung handelt. Alle sollen sich gleichwertig wahrnehmen. Dazu gehört natürlich auch eine gute Bezahlung.
Was wünschen Sie sich von der Gesellschaft in Bezug auf Inklusion in der Arbeitswelt?
Für jeden muss sich Inklusion gut und richtig anfühlen. Inklusion ist für mich Menschenliebe, Vielfalt und Humanität. Jeder Mensch hat Lücken, die andere schließen können. Wir ergänzen uns also gegenseitig mit unseren Fähigkeiten und Gaben: Ich kann erst durch den Anderen ich sein. Uns muss bewusst werden, dass alle Menschen in einer stetigen Abhängigkeit miteinander verbunden sind. Das finde ich schön, das ist meine Vision!